Geldwäschebeauftragte

Geldwäschebeauftragte (im Singular auch Geldwäschebeauftragter bzw. Geldwäschebeauftragte) ist eine Compliance- bzw. Aufsichtsrolle in Finanz- und andere durch das Geldwäschegesetz (GwG) regulierte Unternehmen. In Deutschland wird die Position durch das GwG vorgeschrieben. Obliegenheiten entstehen für Banken, Finanzdienstleister, Notare, Rechtsanwälte, Immobilienmakler und andere institutsgebundene Berater; je nach Größe und Risikoprofil können mehrere Beauftragte vorgesehen sein.

Aufgaben der Geldwäschebeauftragten sind die Entwicklung und Überwachung eines wirksamen Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungspräventionsprogramms, die Durchführung bzw. Begleitung von Risikoanalysen, der Aufbau und die Pflege von Sorgfaltsmaßnahmen (KYC), Kunden- und Transaktionsmonitoring sowie die Vereinbarkeit mit Datenschutzbestimmungen. Sie prüfen Verdachtsmeldungen und erstatten Verdachtsmeldungen an die zuständige Financial Intelligence Unit (FIU) bzw. die Zentralstelle für Verdachtsmeldungen beim Bundeskriminalamt. Zudem koordinieren sie die Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden, führen Mitarbeiterschulungen durch, unterstützen interne Kontrollen und dokumentieren die Compliance-Maßnahmen; sie berichten direkt an die Geschäftsführung oder den Vorstand.

Anforderungen an Geldwäschebeauftragte sind fachliche Kompetenz in Rechts- und Compliance-Fragen, Erfahrung im Bereich Anti-Geldwäsche, Unabhängigkeit sowie eine direkte Berichtslinie an die Geschäftsführung und ausreichende personelle sowie organisatorische Ressourcen.

Ziel der Funktion ist der effektive Schutz vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, die Verbesserung interner Kontrollen und Transparenz innerhalb der Organisation.