Gegenmessung

Gegenmessung bezeichnet in der Messtechnik eine zusätzliche, unabhängige Messung, die dazu dient, das Ergebnis einer ersten Messung zu überprüfen oder zu validieren. Sie erfolgt typischerweise mit einem anderen Messprinzip, einem anderen Messinstrument oder einer anderen Probe, um systematische Fehler auszuschließen oder zu identifizieren. Ziel ist es, die Zuverlässigkeit der Messung zu erhöhen und die Unsicherheit des Messergebnisses besser einschätzen zu können.

Anwendungsbereiche liegen in der Kalibrierung, Qualitätskontrolle und Forschung. Gegenmessungen werden in verschiedenen Fachgebieten durchgeführt, etwa in der chemischen Analytik, der physikalischen Messtechnik oder der Fertigungstechnik, um Messergebnisse zu bestätigen oder Abweichungen frühzeitig zu erkennen. Häufig werden Gegenmessungen als Validierungsschritt vor einer endgültigen Entscheidung genutzt.

Vorgehen und Methodik umfassen die Planung einer unabhängigen Gegenmessung, die Durchführung mit einem anderen Messprinzip oder Instrument, sowie die Auswertung im Kontext der Messunsicherheit. Wichtig ist die Nachvollziehbarkeit der Messkette (Traceability) und der Vergleich der Ergebnisse unter Berücksichtigung der kombinierten Standardunsicherheit. Eine Divergenz zwischen den Messungen erfordert eine Ursachenanalyse und gegebenenfalls weitere Gegenmessungen.

Einschränkungen umfassen Kosten, Zeitaufwand und die Möglichkeit, dass auch Gegenmessungen ähnliche Fehlerquellen teilen. Daher müssen Gegenmessungen sinnvoll geplant und im Zusammenspiel mit weiteren Qualitäts- und Validitätsmaßnahmen verwendet werden.