Forschungsschätze

Forschungsschätze ist ein Begriff aus der deutschsprachigen Wissenschaftskommunikation, der metaphorisch für besonders wertvolle, oft untergenutzte Quellen, Datenbestände oder Objekte steht, die in Forschungszusammenhängen entdeckt werden. Sie können materieller oder digitaler Natur sein und reichen von Archivdokumenten, Feldnotizen, Laboraufzeichnungen, unveröffentlichten Datensätzen, geologischen Proben, wissenschaftlichen Objekten bis hin zu Ton- oder Bildaufnahmen. Ziel des Begriffs ist es, das Potenzial solcher Ressourcen für neue Erkenntnisse zu betonen und auf deren systematische Erschließung hinzuweisen.

Forschungsschätze entstehen in verschiedenen Kontexten: in Bibliotheken und Archiven, in Museen, in Laborsammlungen oder in Feldforschungen. Ihre Bedeutung liegt häufig darin, dass sie langfristig neueFragestellungen ermöglichen, Re-Analysen bestehender Ergebnisse erleichtern oder interdisziplinäre Verknüpfungen schaffen. Zur Nutzung solcher Schätze sind geeignete Erschließungs- und Archivierungsprozesse erforderlich, darunter Inventarisierung, Metadatenbildung, Digitalisierung und klare Nutzungsrechte.

Herausforderungen bestehen in dem Umgang mit sensiblen Daten, Urheber- oder Provenienzfragen, dem Erhalt von physischem Materials sowie Ressourcenkonflikten in Institutionen. Die Orientierung an FAIRen Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) sowie an Open-Data- oder Open-Access-Strategien unterstützt die Zugänglichkeit, ohne Rechte- oder Ethikfragen zu verletzen.

In der Praxis fungieren Forschungsschätze oft als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Sie ermöglichen Recherchen auf neuen Ebenen, bieten Lern- und Lehrmaterialien und tragen zur nachhaltigen Wissensbildung bei.