Folgegeschäften

Folgegeschäfte bezeichnet im Wirtschafts- und Vertragsrecht Transaktionen, die in engem wirtschaftlichen Zusammenhang mit einem vorausgegangenen Hauptgeschäft stehen. Ziel ist nicht ein eigenständiges neues Geschäft, sondern die Fortführung, Erweiterung oder Absicherung des ursprünglichen Vorhabens. Typische Formen sind Nachträge zu bestehenden Verträgen, Zusatz- oder Ersetzungsleistungen, Wartungs- und Serviceverträge sowie Kredit- oder Absicherungsvereinbarungen, die notwendig werden, um das Hauptgeschäft zu realisieren oder Risiken zu managen.

In der Praxis unterscheiden sich Folgegeschäfte von eigenständigen Neugeschäften dadurch, dass ihr Zweck und ihre Bedingungen eng mit dem ursprünglichen Geschäft verknüpft bleiben. Sie sind oft nur dem Kontext des ursprünglichen Projekts oder der Transaktion zuzuordnen. In öffentlichen Beschaffungsprozessen gilt besonders, dass Folgegeschäfte transparent geregelt und gegebenenfalls ausgeschrieben oder durch formelle Änderungsvereinbarungen dokumentiert werden, um Rechts- und Haushaltsvorgaben zu erfüllen. In privaten Verträgen können Folgegeschäfte durch Änderungs- oder Ergänzungsvereinbarungen geregelt sein.

Beispiele aus der Praxis umfassen Nachträge zu Bau- oder Lieferverträgen, die zusätzliche Arbeiten oder Lieferungen abdecken; Wartungs- und Supportverträge im Anschluss an eine Erstimplementierung; Verlängerungen oder Ergänzungen von Kreditlinien im Rahmen einer bestehenden Finanzierung. Folgegeschäfte bieten Flexibilität und ermöglichen eine nahtlose Fortführung eines Projekts, bergen aber auch Risiken wie Kostensteigerungen, Planungsunsicherheiten oder eine erhöhte Komplexität der Vertragsbeziehungen.