Flussmittels

Flussmittel bezeichnet in der Metallurgie Substanzen, die dem Schmelz- oder Lötbad zugesetzt werden, um Oxide zu lösen, die Oxidation während des Erhitzens zu verhindern und eine slagbildende Schicht zu bilden. Einsatzgebiete umfassen Gießereien, die Stahlerzeugung, die Kupfer- und Zinnverarbeitung sowie das Löten und Schweißen.

Zu den Hauptfunktionen von Flussmitteln gehört das Entfernen von Oxiden und Verunreinigungen, das Verbessern der Benetzung des Metalls durch das Lot oder die Schweißzone, das Bilden einer Schlacke, die Oxide bindet und aus dem Metall entfernt, sowie die Kontrolle der Redoxbedingungen im Schmelzbad. Dadurch wird die Reaktion des Metalls mit der Luft reduziert und der Prozessverlauf stabilisiert.

Typen und Beispiele variieren nach Anwendungsfall. In der Stahl- und Gussherstellung kommen Kalkstein (CaCO3) oder Dolomit zum Einsatz, die Calciumoxid liefern und Schlackenbildungen begünstigen. Borax und andere Borate dienen als Flussmittel in Kupfer-, Nickel- und Zinnlegierungen, indem sie glasige Schlacken bilden. Fluoridhaltige Flussmittel wie Calciumfluorid helfen beim Entfernen von Silikaten. Harzbasierte Flussmittel (Rosin, Kolophonium) werden häufig beim Löten und beim Schweißen verwendet, um Oxide zu entfernen und das Lot zu benetzen; organische und anorganische Flussmittel unterscheiden sich in Temperaturverhalten und Schlackenbildung.

Anwendungen hängen von Metall, Prozessbedingungen und gewünschter Schlacke ab. Flussmittel werden gezielt dosiert, oft in Verbindung mit Schweiß- oder Löttechniken, um Qualität und Effizienz zu verbessern. Sicherheitshinweise betreffen potenzielle Dämpfe und Reizstoffe; geeignete Belüftung und Schutzausrüstung sind notwendig. Historisch reichen Flussmittel vom frühen Metallhandwerk bis zur modernen Metallurgie, wo spezialisierte Flussmittel für spezifische Prozesse entwickelt wurden.