Fließführung
Fließführung bezeichnet in der Werkstoffkunde und im Umformen die gerichtete Verformung eines Werkstoffs unter plastischer Belastung. Sie beschreibt, wie Material während eines Formprozesses durch das Werkzeug fließt, welche Bahnen die Verformung nimmt und wie Linien der Verzerrung sowie Dickenveränderungen im Bauteil entstehen. Ziel der Fließführung ist es, den Materialfluss so zu steuern, dass das gewünschte Bauteilmaß erreicht wird und Defekte vermieden werden.
Wichtige Einflussgrößen sind der Werkstoff (z. B. Fließspannungen, Richtungsabhängigkeiten durch Gefüge), die Temperatur, die Umformgeschwindigkeit, Reibung
Messung und Vorhersage der Fließführung erfolgen durch experimentelle Versuche sowie numerische Simulationen, häufig mithilfe der Finite-Elemente-Mimulation.
Anwendungen finden sich in Tiefziehen, Blechteileformung, Biegen, Schmieden und anderen Umformprozessen. Die Fließführung ist damit zentral