Firmensitzen

Firmensitzen, im rechtlichen Kontext häufig als Sitz der Gesellschaft bezeichnet, ist der Ort, an dem eine juristische Person rechtlich ihren Hauptsitz hat. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird der Sitz im Handelsregister bzw. Firmenbuch eingetragen. Der Sitz bildet das rechtliche Domizil der Firma und bestimmt in vielen Fällen die Zuständigkeit der Gerichte sowie das anwendbare Recht.

Der Sitz unterscheidet sich vom Ort der Geschäftsleitung. Der Sitz ist der registrierte Rechtsort, während der Ort der Geschäftsleitung der Ort ist, an dem die Geschäftsführung tatsächlich stattfindet oder maßgebliche Managemententscheidungen getroffen werden. Letzterer kann außerhalb des belegten Sitzes liegen und hat Bedeutung für die steuerliche Ansässigkeit und die steuerliche Verbindung des Unternehmens. In vielen Fällen wird die Steuerpflicht durch den Ort der effektiven Geschäftsleitung bestimmt, insbesondere wenn eine Gesellschaft im Ausland betrieben wird.

Verlegung des Firmensitz: Eine Verlegung des Firmensitz erfordert in der Regel einen Beschluss der Gesellschafter, notarielle Beurkundung und die Eintragung in das Handelsregister bzw. Firmenbuch. Änderungen müssen in offiziellen Registern korrigiert werden und können Auswirkungen auf Ansprechpartner, Gerichtsstand, Steuern und Verwaltung haben.

Praktische Bedeutung: Der Firmensitz bestimmt, welches Registergericht zuständig ist, welche Rechtsordnung primär anwendbar ist und unter welchem Staat die Gesellschaft grundsätzlich steuerlich verankert wird. Er ist oft Ausdruck der rechtlichen Identität und der wirtschaftlichen Anbindung eines Unternehmens, während der operative Ort der Geschäftstätigkeit abweichen kann. Synonyme sind Firmensitz, Sitz der Gesellschaft und Rechtssitz.