Fertigungszyklen

Fertigungszyklen bezeichnen die zeitliche Abfolge, die ein Produkt oder eine Baugruppe durchläuft, vom Start der Produktion bis zur Fertigstellung. Sie umfassen alle zeitlich relevanten Schritte sowie Warte- und Transportzeiten innerhalb der Fertigung. Ziel ist es, den Prozess so zu gestalten, dass Produkte in der geforderten Stückzahl, Qualität und Termintreue bereitstehen.

Ein typischer Fertigungszyklus gliedert sich in mehrere Phasen: Rüsten der Anlagen (Rüstzeit), eigentliche Bearbeitung oder Montage (Bearbeitungs- bzw. Montagezeit), Transport zwischen Arbeitsstationen, ggf. Wartezeiten aufgrund Engpässen, Qualitätsprüfungen und abschließende Verpackung. Die Zykluszeit beschreibt die Zeit, die benötigt wird, um eine einzelne Einheit in einer bestimmten Bearbeitungsschrittfolge abzuwickeln, während die Durchlaufzeit die Gesamtdauer vom Auftragseingang bis zur Auslieferung misst. Taktzeit ist der rhythmusbasierte Zeitbedarf pro Einheit zur Deckung der Nachfrage.

Zu den gängigen Typen von Fertigungszyklen zählen Serienfertigung, Variantenfertigung, Einzelfertigung und Funktions-/Gruppenfertigung. Die Wahl hängt von Produktvielfalt, Losgrößen, Flexibilität und Anlagenlayout ab. Kennzahlen wie OEE (Overall Equipment Effectiveness), Rüstzeitanteil, Auslastung und Ausschussquote dienen der Beurteilung der Zykluseffizienz und identifizieren Verbesserungspotenziale.

Optimierungsmethoden wie SMED (Rüstzeitverkürzung), Lean Production, Just-in-time, Kanban und standardisierte Arbeitsmethoden zielen darauf ab, Zyklus- und Durchlaufzeiten zu reduzieren, Qualität zu sichern und Kosten zu senken. Digitalisierung, MES-Systeme und Simulationen unterstützen die Planung, Überwachung und Optimierung von Fertigungszyklen in modernen Produktionsumgebungen.