Fertigungslogistik

Fertigungslogistik bezeichnet die Planungs, Steuerungs- und Kontrollprozesse der Material- und Informationsflüsse innerhalb eines Produktionsbetriebs sowie zwischen Produktion, Lieferanten und Kunden. Ziel ist es, Materialien rechtzeitig bereitzustellen, reibungslose Fertigungsabläufe sicherzustellen, Bestände zu minimieren, Durchlaufzeiten zu verkürzen und eine hohe Liefertreue zu erreichen.

Zu den zentralen Aufgaben gehören die Materialbereitstellung für die Fertigung, die Eingangslogistik und der Materialfluss im Werk, die Planung und Steuerung von Fertigungsaufträgen einschließlich Sequenzierung, Losgrößen und Rüstzeiten, sowie die innerbetriebliche Logistik wie Transport, Lagerung und Kommissionierung. Ebenso umfasst sie die Bereitstellung von Bauteilen für Montage und den Versand der fertigen Produkte. Intralogistik, auch Werkslogistik genannt, beschreibt das Innenleben der Fabrik.

Typische Ansätze sind Just-in-time und Just-in-sequence, Kanban-Systeme, Lean-Methoden sowie der Einsatz von PPS- bzw. ERP-Systemen und Manufacturing-Execution-Systemen (MES) zur Planung, Steuerung und Rückmeldung. Durch fortschreitende Digitalisierung entstehen integrierte Systeme, die Material- und Informationsflüsse eng verzahnen und Transparenz schaffen.

Wichtige Kennzahlen sind Bestandskostensatz, Durchlaufzeit, Liefertreue, Lagerumschlag und Overall Equipment Effectiveness (OEE). Die Organisation der Fertigungslogistik hängt stark von der Produktionsstrategie, der Lieferantenintegration, dem Lagerkonzept und der IT-Infrastruktur ab.

Die Fertigungslogistik ist eine zentrale Komponente moderner Industrieproduktion, eingebettet in Konzepte wie Industrie 4.0, und trägt wesentlich zur Kostenreduktion, Flexibilität und termingerechten Lieferung bei.