Fertigungsfluss

Fertigungsfluss ist die gezielte Gestaltung der Abläufe in der Produktion, die den Weg eines Materials von Eingang bis zum fertigen Produkt beschreibt. Er umfasst die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte, die räumliche Anordnung von Maschinen und Arbeitsstationen sowie die Steuerung von Material- und Informationsflüssen. Ziel ist ein flüssiger, synchronisierter Prozess mit geringem Bestandsaufbau, kurzer Durchlaufzeit und hoher Lieferzuverlässigkeit.

Je nach Struktur der Produktion spricht man von Fließfertigung, Fertigungszellen, Werkstattfertigung oder kontinuierlichem Fluss. In der Fließfertigung werden Produkte in einer linearen Abfolge bearbeitet, oft balanciert durch Taktzeit. Fertigungszellen gruppieren ähnliche Arbeitsschritte zu eigenständigen Einheiten. Der kontinuierliche Fluss findet sich dort, wo Material nahezu ununterbrochen durch den Prozess läuft, z. B. in Chemie- oder Lebensmittelprozessen.

Die Umsetzung des Fertigungsflusses erfolgt durch systematische Planung: Wertstromanalyse, Layout- und Facility-Planung, Bestimmung der Taktzeit, Einsatz von Pull-Systemen wie Kanban und Just-in-Time, sowie kontinuierliche Verbesserung durch SMED, 5S und Standardarbeitsanweisungen. Visuelle Kontrollen und klare Informationsflüsse unterstützen die Transparenz auf dem Werkstattboden.

Typische Kennzahlen sind Durchlaufzeit, Durchsatz, Bestandsniveau und OEE, mit dem Ziel, Verschwendung zu reduzieren und die Ressourcenauslastung zu optimieren. Der Fertigungsfluss ist eng verbunden mit Lean-Methoden, einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und einer zuverlässigen Lieferkette.