Feldmedizin

Feldmedizin bezeichnet die medizinische Versorgung unter Einsatzbedingungen außerhalb stationärer Einrichtungen. Sie kommt typischerweise in Militär- oder Katastropheneinsätzen zum Einsatz, aber auch in abgelegenen oder schlecht erreichbaren Regionen. Ziel ist es, Verletzungen und akute Erkrankungen schnell zu beurteilen, lebensrettende Maßnahmen einzuleiten, Verletzungen zu stabilisieren und Patientinnen und Patienten zügig in eine weiterführende Versorgung zu transportieren.

Der Aufbau der Feldmedizin reicht von mobilen Sanitätsteams über Feldlazarette bis zu temporären Kliniken im Einsatzgebiet. In militärischen Kontexten arbeiten Sanitätseinheiten eng mit Logistik, Evakuierung und Aufklärung zusammen. In zivilen Einsätzen wird Feldmedizin von Rettungsdiensten, Katastrophenschutz und Hilfsorganisationen getragen. Zentrale Prinzipien sind schnelle Einschätzung (Triage), Kontrolle von Blutverlust, Atemwegsmanagement, Schmerzlinderung, Wundversorgung und Infektionsprävention unter schwierigen Bedingungen.

Ausgebildet sind Sanitätspersonal, Rettungskräfte und Notfallmediziner; die Bezeichnungen unterscheiden sich je nach Land. Militärische Einheiten sprechen oft von Feldärzten und Sanitätsposten, im Zivilbereich von Rettungsdienst, Sanitätern oder Notfallmedizinern. Moderne Feldmedizin setzt zudem Telemedizin, tragbare Diagnostik und koordinierte Logistik ein, um die Versorgung auch unter eingeschränkten Bedingungen sicherzustellen.

Herausforderungen der Feldmedizin sind begrenzte Ressourcen, unwegsames Gelände, klimatische Bedingungen, Verzögerungen bei der Evakuierung und eine hohe Belastung durch Massenunfälle. Entwicklungen in diesem Bereich umfassen verbesserte Tourniquets, schnell wirkende Analgetika, einfache Überwachungstechniken im Feld sowie integrierte Einsatzstrukturen, die eine nahtlose Übergabe an stationäre Einrichtungen ermöglichen.