Feinmetallbearbeitung

Feinmetallbearbeitung bezeichnet die hochpräzise Bearbeitung und Veredelung metallischer Werkstücke, bei der enge Maße, exakte Geometrien und feine Oberflächen gefordert sind. Sie gehört zur Präzisionsfertigung und dient der Herstellung funktionskritischer Bauteile in Branchen wie Maschinenbau, Automobilbau, Luftfahrt, Medizintechnik und Elektronik.

Die Prozesspalette umfasst spanende Verfahren wie Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen, Honen und Läppen, um exakte Abmessungen und glatte Oberflächen zu erzeugen. Ergänzend kommen nichtspanende Verfahren wie Funkenerosion (EDM, Draht-EDM), Laserbearbeitung oder elektrochemische Bearbeitung zum Einsatz, insbesondere bei harten oder komplex konturierten Werkstücken. Typische Werkstoffe sind Stähle und Edelstahl, Aluminium, Titan sowie Nickel-Superlegierungen, wobei oft harte Werkstoffe mit speziellen Werkzeugen wie Carbide, keramischen oder Diamantwerkzeugen bearbeitet werden.

Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit stehen im Vordergrund: Ziel ist eine geringe Oberflächenrauheit im Mikrometerbereich und enge Formgenauigkeit. Nachbearbeitung wie Läppen, Honen oder Polieren erhöht die Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität; zusätzlich können Oberflächenbehandlungen oder Beschichtungen erfolgen.

Qualitätssicherung erfolgt durch Mess- und Prüfmethoden wie Koordinatenmessmaschinen (CMM), profilometrische Oberflächenmessungen und Toleranzprüfungen. Je nach Bauteil, Material und Prozess liegen die Toleranzen typischerweise im Bereich von wenigen Mikrometern bis hin zu Hundertmikrometern.

Aus Anwendungen resultieren Präzisionsteile, Werkzeuge, Gehäuse, Passungen und andere Komponenten, die eine zuverlässige funktionale Passung und hohe Lebensdauer erfordern. Fortschritte in Automatisierung, Digitalisierung und neue Werkstoffe prägen die Entwicklung der Feinmetallbearbeitung.