Fehlerverhalten

Fehlerverhalten bezeichnet das beobachtbare Verhalten eines Systems, Bauteils oder einer Person, wenn ein Fehler, eine Störung oder Belastung auftritt. Es umfasst die Art, wie sich ein Fehler äußert, wie er sich ausbreitet und welche Auswirkungen er auf Leistung, Zuverlässigkeit und Sicherheit hat.

In Technik und Informatik unterscheidet man typischerweise zwischen dem Fehlerverhalten physikalischer Systeme und dem Fehlerverhalten von Software. Bei physischen Systemen beschreibt es Verhaltensweisen wie Versagen, Degradation oder Fehlfunktionen unter bestimmten Belastungen; bei Software geht es oft um Fehlersignale, Ausnahmebehandlung, Fehlertoleranz und das Verhalten bei fehlerhaften Eingaben, etwa graceful degradation oder fail-safe-Strategien.

Im Bereich der Mensch- Maschine-Interaktion wird das Fehlerverhalten von Benutzern oft durch Konzepte wie Slips, Lapses, Planungsfehler oder Regelverstöße beschrieben. Solches Verhalten beeinflusst Unfall- und Fehlerraten in sicherheitskritischen Anwendungen. Gegenmaßnahmen fokussieren auf Gestaltung, Schulung, Arbeitsbelastung und Sicherheitskultur.

Methoden zur Analyse des Fehlerverhaltens umfassen Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA), Fehlerbaumanalyse (FTA), Zuverlässigkeitstests sowie Monitoring und Logging. Ziel ist es, Ursachen zu identifizieren, Risiken zu bewerten und robuste, fehlertolerante Systeme zu entwerfen, etwa durch Redundanz, Diagnostik, automatische Wiederherstellung und klare Fehlermeldungen.