Federkernsysteme

Federkernsysteme bezeichnen eine Bauform in der Polsterung von Möbeln und Matratzen, bei der der tragende Kern aus Stahlfedern besteht. Die Federkonstruktion sorgt für Stützung, Formfestigkeit und Elastizität der Liege- oder Sitzfläche, beeinflusst aber auch Luftdurchlässigkeit, Haltbarkeit und das Ruheempfinden.

Zu den wichtigsten Varianten gehören Bonnellfederkern, Taschenfederkern und der Tonnen­taschenfederkern. Der Bonnellfederkern besteht aus offenen, miteinander verbundenen Stahlfedern in einer gitterartigen Anordnung. Er ist robust, vergleichsweise kostengünstig und gut für durchschnittliche Nutzungen geeignet, weist jedoch in der Punktelastizität sowie in der Bewegungsübertragung teils größere Werte auf. Der Taschenfederkern verwendet einzelne Federn, die in Stofftaschen eingeschlossen sind. Diese Bauweise führt zu geringerer Partnerbewegung, besserer Punktunterstützung und höherem Liegekomfort, ist aber kostenintensiver. Der Tonnen­taschenfederkern ist eine Weiterentwicklung des Taschenfederkerns mit konischen Federn und höherer Federdichte; er ermöglicht feiner abgestufte Druckverteilung, gute Formstabilität und oft besonders gute Anpassung an Körperkonturen.

Die Eigenschaften von Federkernsystemen hängen maßgeblich von Federart, Drahtstärke, Federanzahl pro Flächeneinheit sowie vom Aufbau der Polsterung und des Bezuges ab. Typische Anwendungen finden sich in Matratzen, Polstermöbeln und Schlafsofas. Wartung und Haltbarkeit lassen sich durch gleichmäßige Belastung, regelmäßiges Drehen oder Wenden sowie Vermeidung von Feuchtigkeit positiv beeinflussen. Umweltaspekte umfassen Materialrecycling und eine potenziell lange Nutzungsdauer durch robuste Konstruktionsweisen.