Farbraumabdeckung

Farbraumabdeckung bezeichnet den Anteil des Farbraums, den ein Ausgabegerät, ein Abtast- oder Druckprozess oder eine Farbbibliothek reproduzieren kann. Sie wird üblicherweise relativ zu einem Referenzfarbraum angegeben (zum Beispiel sRGB, Adobe RGB, Rec. 709, DCI-P3 oder Rec. 2020) und in Prozent ausgedrückt. Eine volle Abdeckung von 100 Prozent bedeutet, dass das Gerät alle Farben des Referenzfarbraums innerhalb der Messung wiedergeben kann; Werte unter 100 Prozent zeigen an, dass einige Farbtöne außerhalb des erreichbaren Farbraums liegen.

Die Berechnung basiert darauf, die Primärfarben des Geräts im CIE 1931 XYZ- bzw. xyY-Farbraum zu bestimmen und daraus die konvexe Hülle des Gamut abzuleiten. Anschließend wird der Anteil der Fläche des Referenzfarbraums gemessen, der innerhalb dieser Hülle liegt. Die Messung hängt von Faktoren wie Weißpunkt, Leuchtdichte und Kalibrierung ab und erfolgt oft im Kontext von ICC-Farbprofilen oder standardisierten Testmethoden.

Für die Praxis bedeutet die Farbraumabdeckung, wie farbtreu ein Medium Farben wiedergeben kann. In der Bildbearbeitung dient sie der Einschätzung, wie gut ein Monitor Farben aus einem bestimmten Arbeitsfarbraum abdeckt, damit Farbkonvertierungen sinnvoll bleiben. In der Druck- und Filmindustrie wird die Deckung genutzt, um zu bewerten, wie gut Druckverfahren oder Projektoren das Eingangsfarbspektrum reproduzieren.

Typische Werte: Viele Consumer-Monitore decken das sRGB-Universum weitgehend vollständig ab, oft nahe 100 Prozent. Adobe RGB wird je nach Panel unterschiedlich abgedeckt (typischerweise 70–100 Prozent). Größere Farbräume wie DCI-P3 oder Rec. 2020 sind weiter gefasst; Geräte decken diese Bereiche oft nur teilweise ab, wobei hochwertige Displays sie annähern, aber selten vollständig wiedergeben.