Farbblindengerechte

Farbblindengerechte Gestaltung, auch farbblindengerecht, bezeichnet Ansätze der Gestaltung, die Informationen so vermitteln, dass sie auch für Menschen mit Farbenblindheit verständlich bleiben. Der Begriff wird oft in Zusammenhang mit digitalen Schnittstellen, Printmaterialien und Alltagsprodukten verwendet.

Farbsehschwäche betrifft vor allem Rot-Grün-Unterscheidungen. Weltweit leiden schätzungsweise 8 bis 10 Prozent der Männer und weniger als 1 Prozent der Frauen daran. Daraus ergibt sich eine Notwendigkeit, Farben nicht als einziges Unterscheidungsmerkmal zu verwenden.

Zentrale Prinzipien umfassen ausreichenden Kontrast, die Verwendung mehrerer Unterscheidungsmerkmale wie Texturen, Muster, Symbole und Beschriftungen; die Auswahl von Farbpaletten, die auch für Rot-Grün-Blinde gut unterscheiden; sowie die Vermeidung von Farbkombinationen, die schwer zu unterscheiden sind. Wichtig ist auch, Farben nicht als einzige Informationsquelle zu nutzen und alternative Hinweise bereitzustellen.

Anwendungsbereiche reichen von Websites, Apps und Diagrammen bis hin zu Karten, Infografiken und Lehrmaterialien. Praktische Tipps umfassen die Farbselektion mit Tools wie ColorBrewer, die Berücksichtigung von Barrierefreiheit im Designprozess und den Einsatz von Verifikationswerkzeugen zur Farbkonstruktion, etwa zur Prüfung von Kontrastverhältnissen.

Standards und Bewertung: Die WCAG-Richtlinien empfehlen, Farben nicht als alleiniges Unterscheidungsmerkmal zu verwenden und ausreichende Kontrastverhältnisse sicherzustellen. Durch Farbsimulationen und -tests lässt sich prüfen, ob Inhalte für farbblinde Nutzer verständlich bleiben.