Ereignisschleifen

Ereignisschleifen sind zentrale Bestandteile in ereignisgesteuerten Anwendungen wie grafischen Benutzeroberflächen, Webbrowsern und serverseitigen Laufzeiten. Sie organisieren die Verarbeitung von Eingaben, Nachrichten und I/O-Ereignissen, indem sie wiederholt Ereignisse aus einer Warteschlange entnehmen und passende Handler aufrufen.

Der grundlegende Ablauf besteht darin, auf neue Ereignisse zu warten, das nächste Ereignis aus der Warteschlange zu entnehmen, die registrierten Callback-Funktionen (Event-Handler) aufzurufen und anschließend in den Wartezustand zurückzukehren. Zusätzlich können asynchrone Operationen, Timer, Animationen und I/O-Abfragen innerhalb der Schleife verankert sein, ohne den Ablauf durch blockierende Aufgaben zu stoppen.

In Browserumgebungen wie JavaScript läuft eine zentrale Ereignisschleife, die Ereignisse wie Klicks, Tastatureingaben oder Netzwerkanfragen verarbeitet. Node.js verwendet ein ähnliches Muster auf Serverseite, unterstützt durch libuv für asynchrone I/O. Grafische Toolkits wie GTK+ oder Qt implementieren eigene Hauptschleifen, Windows-Programme verwenden eine Nachrichten-Schleife, die Nachrichten aus der Windows-Nachrichtenwarteschlange behandelt.

Vorteile liegen in hoher Reaktionsfähigkeit und Skalierbarkeit bei IO-gebundenen Anwendungen. Herausforderungen ergeben sich, wenn lange laufende oder blocking Tasks den Loop blockieren; daher kommen asynchrone Muster, Futures/Promises, Worker-Threads oder separate Prozesse zum Einsatz. Designüberlegungen umfassen eine klare Trennung von Ereignisquellen und Handlern, Vermeidung von Seiteneffekten und robuste Fehlerbehandlung in Callback-Ketten.

Siehe auch: Ereignisorientierte Programmierung, asynchrone Programmierung, Event-Driven Architecture.