Erdspannungen
Erdspannungen bezeichnet man die inneren Spannungen in Gesteinen und Erdschichten, die durch geologische und geotechnische Kräfte verursacht werden. Sie können als Kompressions-, Zug- oder Schubspannungen auftreten und lassen sich durch drei Hauptkomponenten, die Hauptspannungen σ1, σ2 und σ3, charakterisieren. In-situ stehen sie oft in anisotroper Relation zueinander, wobei vertikale Spannungen durch das Überlagerungsgestein entstehen und horizontale Spannungen von tektonischen Kräften, Temperatur- und Faziesprozessen beeinflusst werden.
Ursachen und Verteilung beruhen auf lithostatischem Druck des überlagernden Gesteins (Überlast), tektonischen Spannungen aus Plattenbewegungen, thermischen
Messung und Interpretation erfolgen durch in-situ-Verfahren wie Bohrlochübermessungen, hydraulische Spaltversuche, Überbohrungen (overcoring) und Auswertung von Bohrlochbrüchen,
Bedeutung und Anwendungen: Das Verständnis von Erdspannungen ist grundlegend für Stabilität, Versagensmechanismen, Frakturmuster und Auswirkung von