Engpassplanung

Engpassplanung bezeichnet in der Produktionsplanung und im Operations-Management die systematische Ermittlung und Steuerung von Engpässen in Fertigungs- oder Dienstleistungsprozessen, um die Gesamtleistung zu erhöhen. Ein Engpass ist die Ressource mit der geringsten effektiven Kapazität relativ zur Nachfrage, deren Auslastung den Durchsatz des Systems limitiert. Ziel der Engpassplanung ist es, den Engpass optimal zu nutzen, sein Potenzial auszubauen und die restlichen Prozesse entsprechend zu synchronisieren, um Wartezeiten zu reduzieren und Lieferzeiten zu verkürzen.

Zentrale Methoden umfassen die Identifikation des Engpasses durch Kapazitäts- und Flussanalysen, die Messung von Taktzeit, Durchsatz und OEE sowie die Balancierung der Produktion um den Engpass herum. Gängige Ansätze sind Drum-Buffer-Rope (TOC), finite capacity scheduling, Puffer- und Ladeoptimierung sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Engpasskapazität oder zur Abhängung von alternativen Ressourcen (Outsourcing, Investitionen, Prozessverbesserungen). Engpassmanagement betont die Abstimmung aller anderen Prozesse auf den Engpass, um dessen Output maximal ausnutzen zu können.

Die Engpassplanung ist eng mit der Theorie der Constraint (TOC) verbunden, die den stetigen Fokus auf die aktuell restriktivste Stelle des Systems legt. Typische Kennzahlen sind Durchsatz, Bestände, Durchlaufzeit und OEE. Anwendungen finden sich in Fertigung, Logistik, Projektmanagement und Dienstleistungsprozessen. Herausforderungen bestehen in der Variabilität, mehreren potenziellen Engpässen und der Notwendigkeit zur kontinuierlichen Anpassung.