Elektrolytwerte

Elektrolytwerte bezeichnet die Konzentrationen der wichtigsten gelösten Ionen im Blut. Dazu gehören Natrium (Na), Kalium (K), Chlorid (Cl), Bikarbonat (HCO3-, CO2) sowie Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Phosphat (PO4). Sie werden im Serum oder Plasma bestimmt, häufig im Rahmen eines Elektrolytpanels oder als Teil eines größeren Bluttests, um den Flüssigkeits- und Säure-Basen-Haushalt, die Nerven- und Muskelfunktion sowie den Knochenstoffwechsel zu beurteilen.

Normalwerte variieren je nach Labor, Alter und Methodik. Typische Referenzbereiche für Erwachsene liegen grob bei: Na 135–145 mmol/L, K 3,5–5,0 mmol/L, Cl 98–106 mmol/L, HCO3 22–28 mmol/L, Ca 2,20–2,60 mmol/L (entspricht ca. 8,8–10,5 mg/dL), Mg 0,70–1,05 mmol/L, Phosphat 0,80–1,40 mmol/L. Labors berichten häufig zusätzlich zu Calcium auch den Anteil an freiem (ionisiertem) Calcium, der andere Normalwerte liefern kann.

Abweichungen der Elektrolytwerte können auf akute oder chronische Erkrankungen hinweisen und bedürfen der klinischen Einordnung. Hyponatriämie oder Hypernatriämie sprechen oft für Störungen des Wasser- oder Natriummetabolismus; Hyperkaliämie oder Hypokaliämie betreffen Herz- und Muskelgesundheit; Veränderungen von Cl und HCO3 können auf Störungen des Säure-Basen-Indexes hindeuten. Hypo- oder Hyperkalzämie beeinflusst Muskel- und Nervenfunktion; Hypo- oder Hyperphosphatizen spiegeln den Knochen- bzw. Zellstoffwechsel wider. Wer regelmäßige Messungen benötigt, erhält individuelle Referenzwerte vom jeweiligen Labor.

Werte können durch Präanalytik, Ernährung, Medikation, Nierenfunktion und lipämische oder hämolysebedingte Störungen beeinflusst sein.