Einlassventil

Einlassventil ist ein Ventil im Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors, das bei der Ansaugphase geöffnet wird, um Luft oder Luft-Kraftstoff-Gemisch in den Brennraum zu lassen. In Ottomotoren bestimmt es maßgeblich die Menge des zugeführten Gemischs; in Dieselmotoren wird lediglich Luft in den Zylinder gelassen, da der Kraftstoff erst im Brennraum eingespritzt wird. Das Ventil sitzt in einer Ventilsitzfläche am Zylinderkopf, wird durch den Ventilstiel geführt und von einer Ventilfeder in der geschlossenen Position gehalten.

Die Öffnung erfolgt durch den Nocken der Nockenwelle, der über Kipphebel oder direkte Ansteuerung das Ventil gegen die Federkraft anhebt. Die Geometrie von Hub und Öffnungsdauer hängt vom Nockenprofil, der Motordrehzahl und der Last ab. Moderne Motoren verwenden zusätzlich variablen Ventilzeit- oder Hub-Schaltungen, um Wirkungsgrad, Leistung und Emissionen zu optimieren.

Materialien: Einlassventile bestehen meist aus hochfester Stahllegierung; die Ventilfeder, der Ventilsitz und das Ventilsitzmaterial sind auf Haltbarkeit unter hohen Temperaturen ausgelegt. Typischerweise haben Ventile einen Durchmesser von einigen Zentimetern (je nach Zylinder; grob 20–40 mm), einen Ventilschaft und eine Ventilführung. Das Ventil arbeitet als Pop-Ventil (Poppet), dichtet an der Sitzfläche ab und wird durch den Ventilfederdruck gegen den Sitz gedrückt.

Wartung und Probleme: Kohlenstoff- und Rußablagerungen an den Einlassventilen, besonders bei direkter Einspritzung, können den Durchlass beeinträchtigen. Verschleiß am Ventilsitz, Verzug durch heiße Betriebszustände oder verklemmte Ventile können Zuverlässigkeitsprobleme verursachen. Regelmäßige Wartung, Ventilsitzbearbeitung, Ventilsanierung oder Austausch sind mögliche Maßnahmen.

Historisch und im modernen Einsatz spielen Regelungstechnik wie variabler Ventilhub (VVL) und variabler Ventilwinkel (VVT) eine Rolle, um Leerlaufstabilität, maximale Leistung und Kraftstoffeffizienz zu verbessern. In ganz neuen Systemen können auch elektromechanische oder hydraulische Aktuatoren in die Ventilsteuerung integriert sein.