EC50Werte

EC50Werte bezeichnen die Konzentration eines Wirkstoffs, bei der 50 Prozent der maximal erreichbaren biologischen Wirkung beobachtet werden. Sie ergeben sich aus der Auswertung einer Dosis-Wirkungs-Kurve und dienen als Maß für die Potenz eines Substanz in einem definierten biologischen System. EC50 wird häufig durch die Hill-Gleichung beschrieben, wobei der EC50 der Wert der Konzentration ist, bei dem die Reaktion die Hälfte des Emax erreicht (E = Emax × C^n / (EC50^n + C^n)).

Die Bestimmung erfolgt durch Messung der Reaktion über ein Spektrum von Konzentrationen und anschließende Kurvenanpassung. EC50-Werte sind abhängig vom Versuchsaufbau, dem verwendeten Endpunkt, der Zelllinie oder dem Organismus sowie von Temperatur, pH-Wert und Proteinbindung. Der Hill-Koeffizient n beeinflusst die Steilheit der Kurve und damit die Robustheit des EC50.

EC50 dient als Indikator der Potenz einer Substanz; niedrigere EC50 bedeuten, dass bereits geringe Konzentrationen eine halbe maximale Wirkung erzielen. Sie unterscheiden sich je nach Assay und sollten daher nur innerhalb desselben Systems verglichen werden. EC50 ist nicht zwingend aussagekräftig für maximale Wirksamkeit oder Sicherheit.

Weitere verwandte Größen sind EC10, EC90 (Konzentrationen, die 10 bzw. 90 Prozent der Maximalwirkung liefern), IC50 (50-prozentige Hemmung einer Aktivität) und ED50 (aus in vivo gemessener Effekt). EC50-Werte können in Arzneimittelentwicklung, Toxikologie, Umwelt- und Biowissenschaften genutzt werden, sollten aber immer im Kontext des jeweiligen Systems interpretiert werden.