Durchbohrung

Durchbohrung bezeichnet im technischen Sprachgebrauch den Fertigungsvorgang, bei dem durch ein Werkstück hindurch ein Loch gebohrt wird, so dass die Öffnung an beiden Seiten sichtbar ist. Der Begriff leitet sich von durch- (through), bohr- (drill) und -ung ab. Im Fachjargon wird oft zwischen Durchbohrungen und Sacklöchern unterschieden: Durchbohrungen gehen durch das ganze Bauteil, Sacklöcher sind blind und enden vor dem Gegenteil.

Ihren Einsatz finden Durchbohrungen in vielen Bereichen der Fertigung, Konstruktion und Montage. Typische Anwendungen sind Befestigungen mittels Bolzen oder Schrauben, Durchführungen von Kabeln oder Rohren sowie das Vorsehen von Gewinden oder Passungen. In der Bauteilgestaltung spielt die Lage, Orientierung und Größe der Bohrung eine zentrale Rolle für Festigkeit, Leichtbau und Funktion.

Technik und Ausrüstung

Durchbohrungen erfolgen vorwiegend mit Drehwerkzeugen wie Bohrern, oft in Kombination mit Reaming, um die Oberflächengüte zu erhöhen und die Maßtoleranzen zu erreichen. Neben klassischen Bohrmaschinen kommen auch Fräsmaschinen, Bohrzentren und CNC-gesteuerte Anlagen zum Einsatz. Alternativ werden Laserbohren oder Elektroerosion (EDM) für Materialien mit besonderen Eigenschaften genutzt. Für Holz, Kunststoff, Metall oder Verbundwerkstoffe variieren Werkzeugauswahl, Schnittgeschwindigkeit, Vorschub und Kühlung entsprechend.

Parameter, Material und Oberflächengüte

Wichtige Kennwerte sind Bohrungsdurchmesser, Tiefe, Toleranzen und Oberflächengüte. Durchgängig hergestellte Löcher können als Passungen, Befestigungs- oder Alignments dienen. Nachbearbeitung wie Entgraten oder Honen/Schleifen ist oft nötig, um Späne, Grate und Unebenheiten zu entfernen. Die Wahl des Werkstoffs des Bohrers (z. B. Hochleistungsstahl, Hartmetall) richtet sich nach dem Werkstückmaterial und der benötigten Standzeit.

Sicherheit und Qualität

Sicherheitsaspekte umfassen adäquate Späneabführung, Absaugung, Schutzbrille und mechanische Spannvorrichtungen. Qualitätsrelevante Aspekte sind Ausrichtung der Bohrung, Benutzerfreundlichkeit der Vorrichtung und die Einhaltung vorgegebener Toleranzen, um Funktion und Montagefähigkeit zu gewährleisten.