Doppelkupplungsgetrieben

Doppelkupplungsgetriebe (DKG) ist eine Form des automatisierten Getriebes, das zwei separate Kupplungssysteme verwendet, um Gangwechsel nahezu ohne Unterbrechung der Kraftübertragung zu ermöglichen. Typischerweise werden die Gänge in zwei Gruppen aufgeteilt: eine Kupplung bedient die ungeraden Gänge (1, 3, 5…), die andere die geraden Gänge (2, 4, 6…). Die Getriebesnutzung erfolgt auf zwei Eingangsachsen, deren Gänge jeweils einer der Kupplungen zugeordnet sind und einen gemeinsamen Ausgang antreiben. Das Steuergerät präselectiert den nächsten passenden Gang und schaltet während der Fahrt, indem es die eine Kupplung trennt und die andere schaltet. Dadurch kann der nächste Gang fast nahtlos aufgenommen werden.

DKG gibt es in nassen (wet) und trockenen (dry) Varianten. Wet-Kupplungen nutzen ein Ölbad zur Kühlung und Schmierung, was insbesondere bei leistungsstarken Anwendungen Vorteile hinsichtlich Haltbarkeit und Temperaturverhalten bietet. Dry-Kupplungen sind leichter und kostengünstiger, können aber hitzeempfindlicher und anfälliger für Verschleiß sein.

Vorteile gegenüber klassischen Automatikgetrieben mit Drehmomentwandler oder gegenüber vielen Schaltgetrieben liegen in schnelleren Schaltzeiten, geringeren Reibungsverlusten und direktem Ansprechverhalten. Nachteile umfassen eine komplexere Wartung, potenziell höhere Reparaturkosten und gelegentlich rucklige Schaltcharakteristik bei niedrigem Drehzahlbereich oder falscher Ölpflege.

DKG ist heute in vielen Pkw-Modellen verbreitet, insbesondere in Systemen des VW-Konzerns (DSG), bei Audi (S Tronic), Porsche (PDK), BMW (DCT) und Mercedes-AMG (SpeedShift DCT). Moderne Systeme bieten oft Manuellmodus, Launch-Control und adaptive Schaltfunktionen.