DirektzuKundengeschäft

DirektzuKundengeschäft bezeichnet ein Geschäftsmodell, bei dem Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen direkt an Endkunden verkaufen, ohne auf Zwischenhändler wie Großhändler, Einzelhändler oder Vertriebspartner angewiesen zu sein. Typische Kanäle sind eigene Online-Shops, Markenflagship-Stores, Mobile- oder Desktop-Apps sowie Direct-to-Consumer-Plattformen.

Im Gegensatz zum indirekten Vertrieb stehen beim DirektzuKundengeschäft der direkte Kundenkontakt, Markenführung und die Hoheit über Kundendaten im Vordergrund. Das Modell wird oft als Weiterentwicklung des B2C-Handels verstanden, bei der Hersteller stärker als zuvor die gesamte Customer Experience steuern.

Vorteile sind höhere Gewinnmargen, direkter Zugang zu Feedback und Marktdaten, bessere Markensteuerung und die Möglichkeit personalisierter Angebote. Nachteile sind erhebliche Investitionen in Logistik, IT, Kundendienst sowie Herausforderungen beim Kundengewinnung, Retourenmanagement und Regulierung.

Typische Strategien umfassen den Aufbau eigener E-Commerce-Plattformen, Multichannel-Ansätze, Abonnements, Social-Commerce und Community-Building. Unternehmen kombinieren oft D2C mit selektiver Zusammenarbeit mit Partnern, um Reichweite zu sichern, während sie die Datenhoheit bewahren.

Historisch entstanden ist das Modell mit dem Aufstieg des Internets und des Online-Handels in den 2000er-Jahren; die Pandemie beschleunigte die Verbreitung. Heute ist DirektzuKundengeschäft eine zentrale Strategie für Marken in Konsumgütern, Mode, Kosmetik und Elektronik.