Deorbitierungen

Deorbitierungen bezeichnet den Prozess, durch den ein Raumfahrzeug oder Weltraumobjekt aus einer Umlaufbahn entfernt wird und die Erdatmosphäre erneut erreicht, um dort zu verglühen oder kontrolliert zu landen. Deorbitierungen werden üblicherweise am Ende der Lebensdauer von Satelliten, Raumfahrzeugen oder Raketenstufen durchgeführt, um die Ansammlung von Weltraumschrott zu begrenzen und das Risiko von Bodenkollisionen oder unkontrollierten Wiedereintritten zu minimieren.

Es gibt kontrollierte und unkontrollierte Deorbitierungen. Bei einer kontrollierten Deorbitierung nutzt das Raumfahrzeug Triebwerke oder aerodynamische Bremskräfte, um die Perigäumhöhe gezielt unter eine sichere Eintrittshöhe zu senken und den Wiedereintritt in eine vorher festgelegte, möglichst unbewohnte Region – typischerweise den Pazifik – zu lenken. Ziel ist eine größtmögliche Zerstörung oder ein sicherer Einschluss der Trümmer.

Unkontrollierte Deorbitierungen treten auf, wenn ein Raumfahrzeug die nötige Energie oder Manövrierfähigkeit verliert oder eine fehlerhafte Bahnkorrektur durchführt. In solchen Fällen hängt der Debris-Eintritt von zufälligen Bahnparametern, der Masse und der Teileverteilung ab, und es besteht eine geringe, aber nicht vernachlässigbare Kontaminations- bzw. Kollisionsgefahr.

Internationale Praxis und Richtlinien zur Debris-Minderung fordern, End-of-Life-Disposal-Manöver möglichst zuverlässig durchzuführen, die verbleibende Aufstiegshöhe zu minimieren und sicherzustellen, dass mögliche Trümmerstücke eine überwiegend unbewohnte Region erreichen. Zuständige Betreiber und Staaten tragen Verantwortung für Sicherheit und Meldung von Deorbitversuchen.

Siehe auch: Weltraumschrott, End-of-Life-Management für Satelliten, Internationale Debris-Richtlinien.