Datenjournalisten

Datenjournalisten arbeiten daran, Nachrichten aus strukturierten Datenquellen zu recherchieren, zu analysieren und zu visualisieren. Sie verbinden journalistische Recherche mit der Datenanalyse, um Muster, Trends und Zusammenhänge sichtbar zu machen. Typische Themen sind öffentlicher Haushalt, Wahlverhalten, Gesundheit, Infrastruktur oder Umwelt. Durch datenbasierte Berichte können sie Missstände aufdecken und Belege für Meldungen liefern.

Der Arbeitsprozess umfasst die Identifikation relevanter Fragestellungen, Beschaffung von Datensätzen aus öffentlichen Quellen oder Anfragen nach Informationen, sowie das Ausschneiden von Daten (Scrubbing). Anschließend werden Daten bereinigt, normalisiert und validiert, bevor sie statistisch analysiert oder visualisiert werden. Ergebnisse erscheinen in Artikeln, interaktiven Grafiken oder Karten.

Wichtige Fähigkeiten umfassen Programmierkenntnisse in Python oder R, SQL, Datenbankkenntnisse, sowie den sicheren Umgang mit Tabellenkalkulationen und Visualisierungstools. Der Einsatz von Open-Source-Software wie OpenRefine, Jupyter Notebooks, Tableau oder QGIS ist üblich. Grundlegende Kenntnisse in Statistik, Mustererkennung und Reproduzierbarkeit der Analysen sind zentral.

Datenjournalismus stärkt Transparenz und Rechenschaftspflicht der Medien, kann jedoch durch Datenschutzbestimmungen, Datenzugangsbeschränkungen oder rechtliche Hürden eingeschränkt sein. Ethik, Genauigkeit, Transparenz der verwendeten Quellen und Offenlegung von Methoden zählen zu zentralen Prinzipien. Zusammenarbeit mit Redaktionen, IT- und Rechtsabteilungen sowie externen Partnern ist typisch, um Datengenauigkeit und Unabhängigkeit zu gewährleisten.

Historisch haben datenjournalistische Arbeiten wie die Panama Papers oder lokale Recherchen zu umfassenden Enthüllungen geführt. Die Praxis nutzt Open-Data-Initiativen, Open-Source-Software und gemeinschaftliche Datenquellen. Ausbildungen in Journalismus und Informatik, spezialisierte Weiterbildungen sowie Praxisprojekte in Medienhäusern fördern die Entwicklung des Berufsstands.