Dampftemperaturen

Dampftemperatur bezeichnet die Temperatur des Wasserdampfes, der in einem technischen System vorhanden ist, zum Beispiel in Dampfkesseln, Turbinen oder Heiz- und Prozessanlagen. Sie ist eine zentrale Größe in der Dampf- und Wärmeleittechnik, da sie den Energieinhalt des Dampfes und dessen Verhalten beeinflusst.

Es wird unterschieden zwischen gesättigtem Dampf, der sich im Gleichgewicht mit flüssigem Wasser bei einem bestimmten Druck befindet, und überhitztem Dampf, der bei diesem Druck über die Sättigungstemperatur erhitzt wurde. Die Dampftemperatur eines gesättigten Dampfes entspricht der Sättigungstemperatur Tsat für den jeweiligen Druck. Mit steigendem Druck steigt Tsat an; bei atmosphärischem Druck liegt Tsat bei 100°C, während Tsat bei höheren Drücken deutlich höher liegt.

Überhitzter Dampf hat eine Temperatur über Tsat zum gleichen Druck und besitzt andere thermodynamische Eigenschaften, wie einen höheren Wärmeinhalt und veränderte Wärmeübertragungseigenschaften. In der Praxis werden Temperatur und Druck oft gemeinsam geregelt, um gewünschte Leistungsdaten, Sicherheit und Prozessstabilität zu erreichen.

Die Dampftemperatur wird durch Messung mit Thermometern oder Temperatursensoren bestimmt. In Dampfprozessen hängt sie eng mit dem Druck zusammen und wird in Dampftabellen bzw. Druck-Temperatur-Kurven festgehalten. Sie beeinflusst den Wärmetransfer, die Turbinenleistung und die Qualität des Dampfes, insbesondere bei der Bestimmung der Betriebslast und der Effizienz von Anlagen.