CoreSchichten

CoreSchichten, auch als Kernschichten bezeichnet, ist ein architektonisches Konzept in der Softwareentwicklung, das eine Reihe fundamentaler Schichten beschreibt, in denen zentrale Geschäftslogik und Systemverantwortlichkeiten gekapselt sind. Der Begriff wird in deutschsprachigen Architekturdebatten verwendet und steht häufig im Zusammenhang mit Schichtenarchitekturen, der Onion-Architektur oder der Hexagon-Architektur. Ziel ist es, Verantwortlichkeiten sinnvoll zu trennen, sodass Änderungen in einer Schicht möglichst geringe Auswirkungen auf andere haben. Dadurch werden Wartbarkeit, Testbarkeit und Skalierbarkeit verbessert.

Eine typische Aufteilung von CoreSchichten umfasst Domänenschicht, Anwendungs- und Infrastrukturschicht sowie Präsentationsschicht. Die Domänenschicht enthält Domänenmodelle, Geschäftsregeln und Invarianten und bleibt weitgehend unabhängig von Infrastruktur und Presentation. Die Anwendungs- bzw. Anwendungsschicht koordiniert Anwendungsfälle, verwaltet Transaktionen und definiert DTOs für Eingaben und Ausgaben; sie operiert mit Domänenservices. Die Infrastrukturschicht liefert Implementierungen für Persistenz, externe Integrationen, Messaging und Dateisysteme. Die Präsentationsschicht bildet die Schnittstelle zur Benutzeroberfläche oder zu APIs und konsumiert die Dienste der Anwendungsschicht.

In vielen Implementierungen werden Grenzlinien so gezogen, dass das Kernsystem unabhängig von Frameworks, UI und Datenbanken bleibt. Zu den Vorteilen zählen eine bessere Modelldomäne, klarere Abhängigkeiten und einfachere Refaktorisierungen. Herausforderungen ergeben sich durch den höheren Initialaufwand, potenzielle Performance-Overheads und die Notwendigkeit konsequenter Architekturrichtlinien. CoreSchichten kommen besonders in domänenreichen Anwendungen, regulierten Umgebungen oder solchen mit langfristiger Wartbarkeit zum Einsatz.