Buchführung

Buchführung ist die systematische Erfassung, Aufzeichnung und Auswertung aller Geschäftsvorfälle eines Unternehmens. Sie dient der Dokumentation, Kontrolle und Transparenz der wirtschaftlichen Tätigkeit und bildet die Grundlage für die Erstellung von Jahresabschlüssen, Steuererklärungen und betriebswirtschaftlichen Analysen.

Zu den zentralen Elementen der Buchführung gehören das doppelte Buchführungssystem, das Buchen auf Konten, Belege als Nachweise, das Journal (Einträge in zeitlicher Reihenfolge) und das Hauptbuch (Kontenübersicht). Wesentliche Grundsätze sind die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB): Vollständigkeit, Richtigkeit, Klarheit, Zeitnähe, Nachprüfbarkeit sowie die Trennung von Privat- und Geschäftsvorfällen. Moderne Buchführung erfolgt oft elektronisch mit Software und integrierten Kontenrahmen, Schnittstellen zu Fakturierung, Lager und Personalwesen.

Aus der Buchführung ergeben sich zentrale Abschlussgrößen, insbesondere die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Je nach Rechtsform, Unternehmensgröße und Rechtsordnung können weitere Berichte erforderlich sein. In Deutschland regelt das Handelsgesetzbuch (HGB) die Anforderungen an ordnungsgemäße Buchführung; kleine Unternehmen können statt einer doppelten Buchführung oft die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) verwenden. Aufbewahrungspflichten betreffen Belege, Kontenpläne und Jahresabschlüsse, die über festgelegte Fristen zugänglich bleiben müssen.

Historisch entstand Buchführung im Handel, entwickelte sich durch die Einführung der doppelten Buchführung und wurde maßgeblich von der Renaissance-Gelegenheit durch Luca Pacioli geprägt. Heute ist sie weltweit sowohl für große Konzerne als auch für Einzelunternehmer eine grundlegende betriebswirtschaftliche Praxis und wird durch internationale Standards und Digitalisierung unterstützt.