Bruchmaßstab

Bruchmaßstab bezeichnet eine Form des Maßstabs, bei der das Verhältnis zwischen einer Länge in einer Zeichnung oder einem Modell und der entsprechenden realen Länge durch einen Bruch ausgedrückt wird, typischerweise 1/n. Beispielsweise bedeutet der Bruch 1/50, dass eine Länge von 1 Einheit auf der Zeichnung 50 Einheiten in der Realität entspricht. Im Gegensatz dazu wird der Verhältnismaßstab oft als 1:n oder n:1 angegeben; beide Schreibweisen liefern dieselbe proportionale Beziehung, unterscheiden sich aber in der Darstellung. Der Bruchmaßstab ist insbesondere im deutschsprachigen technischen Zeichnen verbreitet und wird in Bereichen wie Architektur, Modellbau, Kartografie und Maschinenbau verwendet.

Anwendung: Auf Plänen und Modellen erleichtert der Bruchmaßstab die Berechnung von Größen. Um reale Maße aus einer Zeichnung abzuleiten, multipliziert man die auf der Zeichnung abgelesene Länge mit dem Nenner des Bruchmaßstabs; umgekehrt teilt man die reale Länge durch denselben Nenner, um die Darstellungsgröße zu erhalten. Typische Nenner sind 50, 100, 200, 500, 1000 oder größer.

Vorteile: Der Bruchmaßstab bietet eine direkte, gut berechenbare Beziehung zwischen Zeichnung und Wirklichkeit; er ist besonders geeignet, wenn Maße im Verhältnis zu echten Größen schnell verständlich bleiben sollen.

Zu beachten: In digitalen Anwendungen oder in manchen Fachsprachen wird der Bruchmaßstab durch 1:n ersetzt. Die Begriffe Bruchmaßstab und Verhältnismaßstab bezeichnen im Kern dasselbe Verhältnis; die Wahl der Schreibweise hängt vom Kontext ab.

Historisch: Der Bruchmaßstab gehört zu den traditionellen Schreibweisen des Maßstabs in Technik, Architektur und Kartografie in deutschsprachigen Regionen und ist dort auch heute noch geläufig.