Bremssteuerung

Bremssteuerung bezeichnet die Systeme und Verfahren, die regeln, wann und wie Bremskraft an die einzelnen Räder abgegeben wird, um sicher zu verzögern, das Lenken zu ermöglichen und die Stabilität während des Bremsens zu erhalten.

Zu den zentralen Komponenten gehören Pedalstellung, Bremskraftverstärker, hydraulische oder elektrohydraulische Bremskreise, Bremszylinder oder -sättel sowie Sensoren wie Raddrehzahl- und Fahrzeuggeschwindigkeitssensoren und ein Bremssteuergerät, das die Funktionen koordiniert.

Moderne Bremssteuerung integriert mehrere Funktionen: Antiblockierbremsung (ABS) verhindert das Blockieren der Räder, elektronische Bremsverteilung sorgt für eine optimale Verteilung der Bremskraft auf die Achsen, und Bremsunterstützung erhöht die Bremsleistung insbesondere in Notfällen. Ergänzend ermöglichen Elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) und weitere Sicherheitsfunktionen, Bremsen gezielt einzusetzen, um das Fahrzeug zu stabilisieren und ein Ausbrechen zu verhindern.

In Hybriden und Elektrofahrzeugen wird Bremssteuerung oft mit regenerativer Bremsung koordiniert. Die Bremskraft wird dann sowohl über das hydraulische System als auch über Energiegewinnung durch Rekuperation erzeugt, um Sicherheit, Reibung mit der Straße und Energieeffizienz abzuwägen. In einigen Systemen kommt Bremskraftsteuerung via Bremse-by-wire zum Einsatz, bei dem Pedalinputs in elektronische Signale und anschließend in Bremskraft umgesetzt werden.

Anwendungsbereiche umfassen Pkw, Nutzfahrzeuge, Schienenverkehr sowie industrielle Anlagen. Sicherheits- und Funktionsanforderungen werden durch Normen wie ISO 26262 und branchenspezifische Standards adressiert.