Borsäureformen

Borsäureformen bezeichnet die verschiedenen chemischen Formen, in denen Borsäure (H3BO3) oder ihre Abkömmlinge auftreten können. In der festen Substanz liegt Borsäure meist als molekulare Kristalle vor; in wässriger Lösung hängt das Spektrum der Spezies stark vom pH-Wert ab. Die Übergänge zwischen den Formen betreffen Dehydratisierung, Bildung von Boraten und Esterbildung.

Zu den wichtigsten Formen gehören die orthoborische Säure H3BO3, die als Feststoff und in Lösung vorkommt, sowie ihr Dehydratisierungsprodukt Metaborinsäure HBO2, das durch Erhitzen entsteht. In Wasser neigt Borsäure dazu, mit Wasser zu Reaktionen zu gelangen und als B(OH)3 oder als B(OH)4− zu existieren, abhängig von der Protonierung bzw. Basizität der Umgebung.

Boratsalze sind eine weitere zentrale Form von Borsäureformen. Reagiert Borsäure mit Basen oder Metalloxiden, entstehen Borate, wie Natriumtetraborat (Borax, Na2B4O7·10H2O) oder andereBoratsalze. Im wässrigen Milieu dominiert oft das boratierte Anion [B(OH)4]−; in alkalischen Lösungen können auch Metaborat- bzw. Tetraborat-Ionen auftreten.

Organische Boratester bilden sich, wenn Borsäure oder Borate mit Alkoholen oder Diolen reagieren. Diese Boratester werden in der organischen Chemie als Reagenzien und Katalysatoren verwendet und ermöglichen Schritte wie Esterifikationen oder Umwandlungen von Boron-Spezies.

Anwendungen reichen von Glas- und Keramikherstellung über Desinfektionsmittel bis hin zu organisch-chemischen Synthesen. Gesundheitlich ist Vorsicht geboten, da Borverbindungen reizend und in höheren Konzentrationen schädlich sein können.