Boratmineralien

Boratmineralien sind eine Gruppe von Mineralien, die boratgruppen (BO3- und BO4-Einheiten) enthalten und in der Regel mit verschiedenen Kationen wie Natrium, Kalzium, Magnesium oder Eisen verbunden sind. Oft liegen sie in hydratisierter Form vor, was ihrer chemischen Stabilität in bestimmten Umweltbedingungen entspricht. Die chemische Vielfalt der Boratmineralien führt zu einer Reihe von Strukturtypen, in denen boratreiche Komponenten zu Netzwerken zusammengefügt sind.

Zu den bekanntesten Vertretern gehören Borax (Na2B4O7·10H2O), Colemanit (Ca2B6O11·5H2O), Ulexit (NaCaB5O6(OH)6·5H2O) und Kernit (Na2B4O7·5H2O). Diese Minerale bilden sich überwiegend in evaporitischen Umgebungen arider Regionen, wo boratreiche Salzwässer verdunsten und zurückbleibende Ablagerungen entstehen. Typische Lagerstätten finden sich oft zusammen mit Halit, Anhydrit oder Gypsum. Die Verbreitung erfolgt global, wobei bedeutende Vorkommen in verschiedenen Regionen der Vereinigten Staaten sowie in Turkey gehören; weltweit sind Boratmineralien wirtschaftlich bedeutsam.

Eigenschaften der Boratmineralien variieren je nach Mineral, meist sind sie weich (Mohshärte typischerweise weniger als 3) und wasserhaltig. Kristallstrukturen reichen vom monoclinen bis orthorhombischen System. Ihre Farben reichen von farblos und durchsichtig bis trüb; viele sind leicht löslich in Wasser, insbesondere in warmer Lösung. Ihnen ist ein charakteristischer, oft hydrierter Charakter gemeinsam, der ihre Stabilität in natrium- oder kalziumhaltigen Umgebungen beeinflusst.

Wirtschaftlich spielen Boratmineralien eine wichtige Rolle. Sie sind Ausgangsstoffe für Borate, die in Glas- und Keramikherstellung, in der chemischen Industrie, Landwirtschaft und als Flussmittel verwendet werden. Ihre Gewinnung erfolgt zumeist durch traditionelle Bergbau- und Abbauverfahren in den jeweiligen Lagerstätten.

Siehe auch: Borate, Minerale der Gruppe Borat.