Bohrerdurchmesser

Bohrerdurchmesser bezeichnet den nominalen Durchmesser des schneidenden Teils eines Bohrers und ist die maßgebliche Größe für die Herstellung von Löchern. Er wird in Millimetern (metrische Werkzeuge) oder in Zoll beziehungsweise in nummerierten/letterierten Systemen (inch-System, Nummern- und Buchstabengrößen) angegeben. In technischen Zeichnungen und Fertigungsanweisungen gibt der Bohrerdurchmesser das Sollmaß für das zu erzeugende Loch vor.

Der tatsächliche gebohrte Lochdurchmesser kann von mehreren Faktoren abweichen: Verschleiß des Werkzeugs, Einspanngenauigkeit, Bohrvorschub, Spanabfuhr, Materialeigenschaften und Bohrungsrichtungswinkel. Aus diesem Grund werden für Präzisionsbohrungen oft Übermaß- oder Untermaß berücksichtigt und Nachbearbeitungen wie Reiben oder Honen eingesetzt, um enge Toleranzen und Oberflächengüten zu erreichen.

Normen und Standards regeln verfügbare Standardgrößen, Toleranzklassen und Kennzeichnungen von Bohrern; gängige Normen für Spiralbohrer sind zum Beispiel DIN/ISO-Standards. Messung des Bohrerdurchmessers erfolgt mit Mikrometern, Messschrauben, Lehren oder durch Prüfen des gebohrten Lochs mit Pass- und Grenzlehrdorne. Die Auswahl des richtigen Bohrerdurchmessers hängt vom Werkstückmaterial, dem gewünschten Sitz (z. B. Spiel-, Übergangs- oder Presspassung) und dem Fertigungsverfahren ab. Beschichtungen, Geometrie und Qualität des Bohrers beeinflussen die Maßhaltigkeit über die Lebensdauer des Werkzeugs.