Blutzuckerwerte
Blutzuckerwerte bezeichnen die Konzentration von Glukose im Blut. Sie werden üblicherweise in Millimol pro Liter (mmol/L) oder Milligramm pro Deziliter (mg/dL) angegeben; 1 mmol/L entspricht 18 mg/dL. Zur Beurteilung der akuten Blutzuckersituation dienen zwei Aspekte: zeitlich aktuelle Messwerte und längerfristige Kontrolle über HbA1c, der den durchschnittlichen Blutzucker der letzten zwei bis drei Monate widerspiegelt. Normwerte variieren je nach Messung, Alter und Gesundheitszustand. Allgemein gilt bei gesunden Erwachsenen ein nüchterner Blutzucker unter 100 mg/dL (5,6 mmol/L), und zwei Stunden nach einer Mahlzeit unter 140 mg/dL (7,8 mmol/L). HbA1c liegt bei normalen Werten unter 5,7% (39 mmol/mol); Werte von 5,7% bis 6,4% gelten als Prädiabetes; Werte ab 6,5% deuten auf Diabetes hin. Bei Menschen mit Diabetes werden Zielwerte individuell festgelegt; häufige Vorgaben sind nüchtern 80–130 mg/dL (4,4–7,2 mmol/L) und zwei Stunden nach dem Essen unter 180 mg/dL (10,0 mmol/L). Das HbA1c-Ziel liegt oft unter 7,0% (53 mmol/mol), kann aber je nach Begleiterkrankungen, Alter und Therapiesituation angepasst werden. Messmethoden umfassen die Selbstmessung des Blutzuckers mit kapillarem Blut, die kontinuierliche Glukoseüberwachung (CGM) und Labormessungen aus venösem Plasma. Zu Faktoren, die Blutzuckerwerte beeinflussen, gehören Mahlzeitenzusammensetzung, Kohlenhydrataufnahme, körperliche Aktivität, Infektionen, Stress, Wechselwirkungen von Medikamenten wie Insulin oder Kortikosteroiden und Schlaf. Eine korrekte Interpretation setzt Kontext voraus, beispielsweise Schwangerschaft, diabetesbezogene Therapien und die verwendete Messmethode. Regelmäßige Messungen unterstützen Diagnose, Therapieanpassung und Prävention von Spätfolgen.