Blutspuren

Blutspuren bezeichnen Spuren von Blut an Tatorten, Gegenständen oder Kleidung. Sie liefern Hinweise auf den Ablauf eines Gewaltakts, unterstützen die Rekonstruktion des Geschehens und können bei der Identifizierung von Personen helfen. Blutspuren können sichtbar sein oder latent auftreten und erst durch Nachweise sichtbar gemacht werden.

Es wird zwischen sichtbaren Blutspuren und latenten Spuren unterschieden. Sichtbare Spuren bestehen aus offensichtlichen Blutflecken. Latente Spuren sind oft unsichtbar, werden aber durch UV- oder alternative Lichtquellen sowie chemische Tests sichtbar.

Bei der Untersuchung werden Spuren dokumentiert, vermessen und gesichert. Die Blutspurenanalyse umfasst Muster- und Verlaufanalyse (Bloodstain Pattern Analysis, BPA), die Informationen über Richtung, Abstand, Geschwindigkeit und Bewegungen liefern kann, sowie die räumliche Verteilung der Spuren.

Nachweis- und Bestätigungstechniken umfassen zunächst presumptive Tests wie chemische Nachweise, die Blut annähern anzeigen (etwa Luminol). Zur Bestätigung und häufigeren Speziesbestimmung dienen Laboruntersuchungen, einschließlich DNA-Analysen, mit denen menschliche oder tierische Herkunft und individuelle Merkmale bestimmt werden können.

Sicherung der Spuren erfolgt mit standardisierten Probenahmen, Dokumentation, Verpackung in geeignete Behälter und Beachtung der Kette des Beweises. Proben werden typischerweise mit Tupfern entnommen oder aus Blutflecken ausgeschnitten, anschließend im Labor weiter analysiert.

Die Auswertung von Blutspuren gehört zur forensischen Praxis. Sie ist stark von Umweltbedingungen abhängig und kann durch Alter, Verschmutzung, Mischungen oder Fehlinterpretationen eingeschränkt werden. Dennoch liefern sie oft wichtige Hinweise zur Rekonstruktion des Tatablaufs und zur Identifizierung von Beteiligten.