Blutersatz

Blutersatz ist ein medizinischer Begriff für Substanzen, die dazu bestimmt sind, dem Blut als Ersatz zu dienen. Sie können als Volumenersatzstoffe eingesetzt werden, um den intravaskulären Blutverlust zu kompensieren, oder als Sauerstoffträger fungieren, um die Gewebeversorgung mit Sauerstoff zu unterstützen, insbesondere wenn Spenderblut nicht verfügbar oder unsicher ist. Blutersatzstoffe ersetzen nicht alle Funktionen des Blutes, sondern erfüllen Teilaufgaben wie Volumenexpansion und/oder Sauerstofftransport.

Zu den Typen gehören hämoglobinbasierte Sauerstoffträger (HBOCs), perfluorcarbonbasierte Sauerstoffträger (PFCs) sowie Plasmaersatzstoffe wie Dextran, Hydroxyethylstärke (HES) und Albuminlösungen. HBOCs versuchen, Sauerstoff zu transportieren, während PFCs gasförmigen Sauerstoff lösen und transportieren. Plasmaersatzstoffe dienen primär der Volumenexpansion, ersetzen aber kein vollständiges Blut.

Historisch gab es große Hoffnungen auf effektive Blutersatzstoffe seit dem 20. Jahrhundert. Zahlreiche HBOCs wurden in klinischen Studien getestet; viele erhielten aufgrund von Sicherheitsbedenken wie Bluthochdruck, Gerinnungsstörungen oder Nierenschäden keine Zulassung oder wurden zurückgezogen. In vielen Ländern finden sich heute nur noch begrenzte oder Sonderanwendungen, während Dextran und HES als Volumenersatzstoffe verwendet werden, nicht als vollständige Blutersatzmittel. Die Entwicklung bleibt umstritten und streng reglementiert.

Ausblick: Die Forschung zu sichereren Sauerstoffträgern und neuen PFC-Formulierungen setzt sich fort, doch gilt der Blutersatz in vielen Gesundheitssystemen nicht als Standard der Notfallversorgung. Wichtige Themen bleiben Sicherheit, Lagerfähigkeit, Kosten und Zulassungsprozesse.

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