Bildschirmleserfreundlichkeit

Bildschirmleserfreundlichkeit bezeichnet die Nutzbarkeit digitaler Inhalte für Screen-Reader, Braillezeilen und ähnliche Hilfsmittel. Ziel ist, Informationen unabhängig von visueller Wahrnehmung zugänglich zu machen, insbesondere für blinde und sehbehinderte Nutzer sowie für Menschen mit motorischen oder kognitiven Einschränkungen. Die Gestaltung bezieht sich auf Webseiten, Apps und Dokumente.

Zentrale Prinzipien sind eine klare semantische Struktur (überschriften hierarchie, logische Reihenfolge), gut beschriftete Formulare, Text-Alternativen für Bilder und Multimedia sowie eine für alle Geräte konsistente Darstellung. Inhalte sollten auch ohne visuelle Formatierung verständlich sein. Barrierefreiheit wird primär durch korrektes HTML erreicht; ARIA-Rollen und -Eigenschaften ergänzen nur dort, wo HTML keine passende Semantik bietet. Landmarken wie main, navigation oder footer erleichtern die Orientierung; bei dynamischen Inhalten sorgen Live-Regionen für verständliche Aktualisierungen. Tastaturnavigation, sichtbarer Fokus und Skip-Links sind wesentliche Bausteine des Designs.

Standards und Tests: Die WCAG 2.x (Empfehlung: AA-Niveau) bilden den Kern internationaler Richtlinien. In der EU gelten Zusatzvorgaben für öffentliche Stellen. Automatische Prüfungen helfen, ersetzen aber keine manuelle Prüfung mit Screen-Readern (JAWS, NVDA, VoiceOver). Regelmäßige Barrierefreiheits-Audits, Nutzertests und barrierearme Entwicklungsmethoden sichern Fortschritte.

Nutzen und Umsetzung: Barrierefreiheit erhöht Reichweite, verbessert Benutzerfreundlichkeit und SEO, und erfüllt rechtliche Vorgaben. Der Prozess beginnt in der Planungsphase und wird durch iterative Tests und Feedback verankert.