Bildkreis

Bildkreis, in Optik und Fotografie, bezeichnet den kreisförmigen Bereich, in dem ein Objektiv ein scharfes und ausreichend helles Abbild erzeugt. Er ergibt sich aus dem optischen Design der Linse, der Blende und dem lichtdurchlässigen Bereich, der das Bild projiziert. Außerhalb des Bildkreises nehmen Schärfe, Helligkeit und Abbildungsqualität ab; Randabschattungen, Unschärfen oder Verzerrungen können auftreten. Die Größe des Bildkreises hängt von der Konstruktion der Linse ab und variiert über Brennweite und Bauart.

Der Bildkreis ist entscheidend für die Kompatibilität von Objektiven mit Aufnahmeformaten. Er muss das Aufnahmeformat vollständig abdecken; bei Sensoren oder Filmen, die größer sind als der Bildkreis, tritt Vignettierung oder ungleichmäßige Belichtung in den Bildecken auf. Linsen, die für kleinere Formate entwickelt wurden, weisen oft einen kleineren Bildkreis auf, während Objektive für größere Formate tendenziell einen größeren Bildkreis besitzen. In der Praxis bedeutet dies, dass ein Objektiv für Vollformat (35 mm) einen größeren Bildkreis benötigt als eines für APS-C oder Micro Four Thirds, damit alle Bildbereiche gleichmäßig belichtet sind.

Messung und Angabe erfolgen meist in Millimetern als Durchmesser des Kreises. Die praktische Orientierung ergibt sich aus der Diagonale des vorgesehenen Sensors oder Films: der Bildkreis muss diese Diagonale mindestens abdecken. Objektivdatenblätter verwenden häufig den Begriff Bildkreis bzw. maximale Abdeckung.

Historisch spielten umfangreiche Bildkreise eine zentrale Rolle bei Groß- und Mittelformatoptik, wo eine großzügige Abdeckung erforderlich war. In der digitalen Fotografie dient der Bildkreis der Beurteilung von Objektiv-Sensor-Adapter-Kombinationen und ihrer möglichen Vignettierung.