BidRentTheorie

Die Bid-Rent-Theorie ist ein zentrales Konzept der Stadtökonomie, das erklärt, wie Grundstücke in einer Monozentrischen Stadt genutzt werden und wie Mieten mit der Entfernung vom Zentrum variieren. Für jede Nutzungsart – Wohnen, Einzelhandel, Büro, Industrie – wird eine Bid-Rent-Funktion angenommen, die den Höchstpreis beschreibt, den sie pro Flächeneinheit zu zahlen bereit sind, um sich dort zu etablieren.

Der Ursprung liegt bei William Alonso (1964), der ein Monocentric City Model formulierte; weitere Arbeiten von Muth und anderen entwickelten es fort. Zentrale Annahmen darin sind ein einziges CBD, lineare Transportkosten und Standortwahl nach Transport- und Nutzennutzen.

Kernmechanismus: Haushalte maximieren Nutzen als Differenz aus Einkommen, Miete und Transportkosten; Firmen maximieren Gewinn als Differenz aus Umsatz, Transportkosten und Miete. Die resultierenden Bid-Rent-Kurven fallen mit zunehmender Entfernung vom CBD. In der typischen Interpretation haben Büro- und Einzelhandel-Nutzungen nahe dem Zentrum die höchsten Mieten, während Industriegebiete weiter außen liegen.

Ergebnis ist eine markante räumliche Struktur: Bodenpreise und Nutzungen konzentrieren sich im Zentrum und fallen mit der Entfernung; Veränderungen in Transportkosten oder Verkehrsangeboten verschieben die Nutzungen entsprechend und beeinflussen die Stadtgestalt.

Erweiterungen und Kritik: Moderne Städte sind häufig polyzentrisch, daher werden mehrere Zentren modelliert; Modelle integrieren verschiedene Verkehrsmittel, Zinssätze und politische Instrumente. Kritisch betrachtet werden oft Annahmen wie perfekter Wettbewerb, vollständige Information und statische Demografie; die empirische Unterstützung variiert je nach Stadt.

Anwendung: Die Theorie dient Planern und Forschern als Rahmen zur Bewertung von Bodennutzung, Infrastrukturinvestitionen und Verkehrsstrategien.