Bibliothekssysteme

Bibliothekssysteme, auch Bibliotheksmanagement-Systeme (ILS/LMS) genannt, sind Softwaresysteme, die Bibliotheken unterstützen, Bestände zu erfassen, zu verwalten und Nutzern Dienste bereitzustellen. Typische Funktionen umfassen Katalogisierung, Bestandsverwaltung, Ausleihe, Vormerkungen, Erwerbung, Serials, Benutzerverwaltung sowie Such- und Rekordschnittstellen (OPAC/Discovery). Oft integrieren sie mehrere Modulbereiche und arbeiten mit bibliografischen Standards und Metadatenformaten.

Sie ermöglichen die Erfassung bibliografischer Daten nach Standards wie MARC 21 oder UNIMARC, die Autoritätskontrolle, die Verknüpfung von physischen Beständen mit digitalen Ressourcen sowie Schnittstellen zu Suchsystemen (Z39.50, SRU) und zu externen Katalogen. Zudem unterstützen sie Funktionen wie Interlibrary Loan, Inventurdaten, Auswertungen und Statistik, sodass Bibliotheken ihren Bestand, Ausleihe und Nutzungsgrad analysieren können.

Bereitstellungsformen variieren von lokalen Installationen in eigener Infrastruktur bis zu Cloud-basierten Lösungen. Open-Source-Systeme wie Koha oder Evergreen stehen neben proprietären Lösungen wie Alma (Ex Libris) und WorldShare Management Services (WMS) von OCLC.

In der Praxis dienen Bibliothekssysteme der ganzheitlichen Verwaltung von Erwerbung, Katalogisierung, Bestandsführung, Leihverkehr, Benutzerverwaltung und dem Verwaltung von digitalen Ressourcen. Sie unterstützen die Bereitstellung von OPAC- und Discovery-Interfaces sowie Integrationen mit digitalen Repositorien, Inhaltsverzeichnissen und Link-Resolvern.

Zukünftige Entwicklungen fokussieren auf Cloud-Hosting, APIs und interoperable Architekturen, bessere Benutzeroberflächen, multilinguale Suchmöglichkeiten und erweiterte Analytik, während Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet bleiben müssen.