Bewehrungsstahlmatten

Bewehrungsstahlmatten, auch als Schweißgittermatten oder Bewehrungsmatten bezeichnet, sind vorgefertigte, aus Stahldrähten bestehende Verbundstoffe, die in der Beton- und Stahlbeton‑Konstruktion zur Verstärkung von Bauteilen eingesetzt werden. Die Matten bestehen aus parallel verlaufenden, meist kaltgezogenen Drähten, die in definierten Abständen miteinander verschweißt oder durch Knüpfungen miteinander verbunden sind. Durch die regelmäßige Anordnung der Drähte entsteht ein Netzwerk, das eine gleichmäßige Verteilung von Zugkräften im Beton ermöglicht und Risse verhindert.

Die Herstellung erfolgt in verschiedenen Stärken und Maschenweiten, die je nach statischer Anforderung, Bauteilgröße und Belastungsart ausgewählt werden. Typische Drahtdurchmesser liegen zwischen 2 mm und 12 mm, während die Gitterabstände von 75 mm bis 300 mm variieren können. Darüber hinaus gibt es Matten aus hochfestem Bewehrungsstahl (B‑Stahl) sowie Varianten aus Edelstahl oder Verbundwerkstoffen für besonders korrosionsanfällige Umgebungen.

In der Praxis wird die Matte vor Ort auf der Schalung ausgelegt, ggf. mit Abstandshaltern fixiert und anschließend mit Beton eingegossen. Das tiefe Eindringen des Betons zwischen die Drähte sorgt für eine optimale Haftung und Lastübertragung. Die Verwendung von Bewehrungsstahlmatten reduziert den Arbeitsaufwand im Vergleich zu einzelnen Stäben, verkürzt die Bauzeit und ermöglicht eine gleichmäßige Bewehrungsdichte, insbesondere bei Flächen wie Decken, Bodenplatten, Stützwänden und Tunnelwänden.

Normen wie die europäische EN 1992‑1‑1 (Eurocode 2) sowie nationale Standards legen die Anforderungen an Materialeigenschaften, Bemessung und Anwendung fest, um Sicherheit und Dauerhaftigkeit der Bauteile zu gewährleisten.