BSDFamilie

Die BSD-Familie bezeichnet eine Gruppe freier, Unix-ähnlicher Betriebssysteme, die aus der Berkeley Software Distribution (BSD) stammen. BSD-Entwicklungen entstanden aus Unix an der University of California, Berkeley, in den 1970er Jahren. Die wichtigsten aktiven Ableger sind FreeBSD, NetBSD, OpenBSD und DragonFly BSD. Darüber hinaus bildet BSD-Komponenten den Unterbau zahlreicher Systeme; Apples macOS und iOS verwenden BSD-ähnliche Bausteine im Kernel (XNU) und in der Benutzerland-Toolchain.

Merkmale: Die BSD-Systeme zeichnen sich durch offene, gut dokumentierte Software sowie breite Portabilität über eine Vielzahl von Hardware-Architekturen aus (u. a. amd64, i386, arm, arm64, PowerPC, MIPS). Die Lizenzen sind permissiv; BSD-Lizenzen erlauben Modifikation, Weitergabe und auch den Einsatz in proprietärer Software. Der Kernel gilt als monolithisch mit ladbaren Kernel-Modulen; das Benutzerland wird separat gepflegt. Für Software existieren Paket- bzw. Port-Systeme (FreeBSD Ports, NetBSD pkgsrc, OpenBSD ports).

Philosophie und Nutzung: OpenBSD legt besonderen Wert auf Sicherheit, Codequalität und Audits; NetBSD priorisiert allgemein gute Portierbarkeit; FreeBSD richtet sich an Leistung, Funktionsumfang und Unternehmenssupport; DragonFly BSD fokussiert Skalierbarkeit. BSD-Systeme kommen vor allem in Servern, Netzwerkinfrastrukturen, eingebetteten Systemen sowie in Forschung und Lehre zum Einsatz; macOS dient als kommerzielles Beispiel für den praktischen Nutzen der BSD-Komponenten.