Auswärtstorregel

Auswärtstorregel, kurzweg Away Goals Rule, ist ein Tiebreaker im Fußball, der in zweiauswärts bezahlten Hin- und Rückspielen angewendet wird. Üblicherweise entscheidet der Verein mit mehr erzielten Auswärtstore über das Weiterkommen, wenn die Gesamtbilanz aus beiden Begegnungen gleich ist. Falls auch die Auswärtstore gleich bleiben, wird der Sieger meist in einem Verlängerungsteil und ggf. im Elfmeterschießen ermittelt, gemäß den Bestimmungen des jeweiligen Wettbewerbs.

Funktionsweise: Zwei Mannschaften spielen eine Hin- und eine Rückspiel, jedes Spiel an einem anderen Ort. Ist das Gesamtergebnis beider Partien gleich, zählt die Anzahl der Auswärtstore als zusätzlicher Entscheidungsfaktor. Bei weiterer Gleichheit wird wie üblich über Verlängerung und ggf. Penaltyschießen entschieden. In einigen Wettbewerben gelten spezielle Regeln bei Verlängerung, und einige Ligen handhaben Auswärtstore unterschiedlich, weshalb die konkrete Anwendung je Wettbewerb variiert.

Historische Einordnung: Die Regel wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts eingeführt und fand rasch breite Anwendung in europäischen Klubwettbewerben, um Angriffsspiel in Auswärtsspielen zu fördern. Über die Jahre hinaus war sie in vielen nationalen Ligen und europäischen Turnieren gängige Praxis.

Aktuelle Entwicklung und Kritik: Im Saisonverlauf 2021/22 hat UEFA die Auswärtstorregel in allen Klubwettbewerben abgeschafft; künftige Auswärtstore beeinflussen also nicht mehr den Entscheidungsprozess, und Gleichstände führen direkt zu Verlängerung (und ggf. Elfmeterschießen). Kritiker argumentieren, die Regel verzerrt taktische Entscheidungen, während Befürworter betonen, sie belohne Leistungsfähigkeit außerhalb der Heimat. Andere Wettbewerbe weltweit verwenden unterschiedliche Ansätze oder verzichten ebenfalls darauf.