Aussterbeereignis

An Aussterbeereignis, oder Massenaussterben, bezeichnet einen Zeitraum in der Erdgeschichte, in dem ein ungewöhnlich hoher Anteil der biologischen Arten innerhalb eines relativ kurzen geologischen Zeitraums ausstirbt. Diese Ereignisse haben die Entwicklung des Lebens auf der Erde nachhaltig geprägt und markieren oft dramatische Veränderungen der Umweltbedingungen.

Die fünf bekanntesten Massenaussterben der Erdgeschichte sind das Ordovizium-Kambrium-Aussterben vor etwa 443 Millionen Jahren, das spätdevonische Aussterben vor rund 359 Millionen Jahren, das perm-triassische Aussterben vor etwa 252 Millionen Jahren, das triassisch-jurassische Aussterben vor 201 Millionen Jahren und das kreide-paläogenen Aussterben vor 66 Millionen Jahren, das zum Verschwinden der Dinosaurier führte. Das perm-triassische Aussterben gilt als das schwerwiegendste, da etwa 96 % der Meerestiere und 70 % der Landwirbeltiere ausstarben.

Die Ursachen für Massenaussterben sind vielfältig und können natürliche Phänomene wie Vulkanausbrüche, Klimaveränderungen, Asteroideneinschläge oder die Ansammlung von Sauerstoff im Ozean umfassen. Vulkanische Aktivitäten können durch Freisetzung großer Mengen an Treibhausgasen zu globaler Erwärmung und sauren Regen führen, während Asteroideneinschläge massive Umweltzerstörungen wie Waldbrände, Tsunamis und eine langfristige Verdunkelung des Himmels verursachen können.

Aktuelle wissenschaftliche Diskussionen konzentrieren sich auch auf das mögliche sechste Massenaussterben, das durch menschliche Aktivitäten wie Habitatzerstörung, Übernutzung von Ressourcen, Klimawandel und Verschmutzung ausgelöst wird. Schätzungen zufolge sind seit dem Beginn der Industrialisierung bereits über eine Million Arten vom Aussterben bedroht, was die Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen unterstreicht.