Ausfransen

Ausfransen bezeichnet das Lösen und Ausfransen von Garnen oder Faserstängeln an Stoffkanten, wodurch lose Fäden entstehen. Es kann unbeabsichtigt auftreten, zum Beispiel durch mechanische Beanspruchung, Abrieb, unsachgemäße Wäsche oder fehlerhafte Kantenausbildung, aber auch absichtlich als Designelement, etwa bei dekorativen Fransen an Kleidung, Vorhängen oder Teppichen.

Ursachen sind vor allem eine geringe Gewebestabilität an den Kanten, offene oder sparsam gewebte Randzonen, wiederholte Reibung sowie hohe oder falsche Wasch- und Trocknungstemperaturen. Besonders Webstoffe neigen bei offenen Kanten zum Ausfransen, während gestrickte Stoffe eher ausfasern, wenn Maschen durch scheuernde Belastung beeinträchtigt werden.

Erscheinungsformen reichen von einzelnen losen Fäden bis zu ausgeprägten Randfransen oder weiten Öffnungen der Stoffkante. Bei Textilien kann das Ausfransen ungewollt auftreten oder gezielt kunstvoll fransig gestaltet sein. In der Praxis werden ausfransende Kanten oft als störend empfunden, können aber bei bestimmten Stilrichtungen auch bewusst eingesetzt werden.

Vorbeugung und Pflegemaßnahmen umfassen das Kantensäumen oder Versäubern (z. B. Overlock-, Zickzacknaht oder Rollsaum), das Anbringen eines Kantenschutzes oder Einfassbandes sowie den Einsatz von Fray Checks bzw. Kleber zur Kantensicherung. Für bestehende Ausfransungen empfiehlt sich das Abschneiden loser Fäden, erneutes Saum- oder Kantennähen sowie gegebenenfalls das zusätzliche Versiegeln der Kante.