Stilrichtungen

Stilrichtungen sind Bezeichnungen, die in der Kunst- und Kulturgeschichte verwendet werden, um Gruppen von Werken, Künstlern oder Strömungen zu beschreiben, die ähnliche stilistische Merkmale aufweisen. Sie beziehen sich auf formale Eigenschaften wie Komposition, Maltechnik, Farbwahl, Motivik oder ästhetische Zielsetzungen. Stilrichtungen entstehen durch Wechselwirkungen von gesellschaftlichen Bedingungen, technologischen Neuerungen, philosophischen Ideen und individuellen Innovationen. Sie können sich in verschiedenen Medien manifestieren und treten oft zeitlich überlappend auf; eine Stilrichtung kann regional oder international wirken und sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln.

Stilrichtungen dienen der Einordnung, dem Vergleich und der historischen Analyse. Sie sind in der Regel beschreibend und disputierbar: unterschiedliche Forscher können dieselbe Epoche unterschiedlich stilistisch fassen. Sie können sich gegenseitig beeinflussen und gegensätzliche Zugänge hervorbringen; Übergänge zwischen Stilrichtungen sind häufig fließend.

Beispiele aus verschiedenen Bereichen: In der Musik etwa Barock, Klassik oder Romantik; in der bildenden Kunst etwa Barock, Rokoko, Romantik, Realismus, Expressionismus; in der Literatur etwa Realismus, Naturalismus, Moderne. In der Architektur und im Design finden sich Strömungen wie Jugendstil, Bauhaus, Funktionalismus. Der Begriff Stilrichtung dient der Orientierung, nicht der endgültigen Wahrheit.