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Attributionsfehler

Attributionsfehler, auch fundamentaler Attributionsfehler genannt, bezeichnet die Tendenz, das Verhalten anderer Menschen primär auf stabile, dispositionsbezogene Eigenschaften zurückzuführen und situative Einflussgrößen zu unterschätzen oder zu ignorieren. Ein typisches Beispiel ist die Annahme, eine zu spät kommende Kollegin sei unzuverlässig, ohne äußere Umstände wie Verkehr oder Krankheit zu berücksichtigen. Beobachtende neigen dazu, Verhaltensweisen anderen Personen zu attribuieren, während sie ihr eigenes Verhalten eher durch die Situation erklären.

Der Begriff gehört zur Attributionstheorie und steht im Zusammenhang mit dem Actor-observer bias: Wenn man andere

Erklärungsansätze umfassen begrenzte Informationsverfügbarkeit, kognitive Vereinfachung und die Salienz beobachtbaren Verhaltens, ergänzt durch Motivationsprozesse wie Selbstwertmanagement.

Kritik nimmt den Effekt in Frage, da er kontextabhängig ist und sich je nach Aufgabe, Messmethode und

beobachtet,
attribuiert
man
Verhalten
eher
Persönlichkeitsmerkmalen;
das
eigene
Verhalten
erklärt
man
hingegen
häufiger
durch
Umstände.
In
vielen
Kulturen
variieren
die
Stärke
und
Ausprägung
des
Effekts;
Studien
zeigen
tendenziell
stärkere
Erscheinungsformen
in
individualistischen
als
in
kollektivistischen
Gesellschaften.
Auswirkungen
des
Attributionsfehlers
zeigen
sich
in
Alltagssituationen,
am
Arbeitsplatz,
in
Justizentscheidungen
und
in
zwischenmenschlichen
Konflikten,
da
falsche
Ursachenwahl
zu
Fehlurteilen
und
Spannungen
führen
kann.
Kultur
unterschiedlich
stark
zeigt;
er
ist
nicht
universell.
Zur
Minderung
können
bewusste
Berücksichtigung
situativer
Faktoren,
strukturierte
Beurteilungen
und
training
in
Attributionstheorie
beitragen.