Arbeitslastanalyse

Arbeitslastanalyse bezeichnet einen systematischen Prozess zur Bestimmung und Bewertung der Belastungen, die auf Beschäftigte durch ihre Arbeitssituationen wirken. Ziel ist es, physische, kognitive und organisatorische Anforderungen zu erfassen, Risiken zu identifizieren und Maßnahmen zur Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Sicherheit zu ermöglichen. Typische Belastungsdimensionen umfassen körperliche Belastung (Kraftaufwand, wiederholende Bewegungen, Haltungsbeanspruchung), mentale Belastung (Aufmerksamkeits- und Entscheidungsanforderungen, Zeitdruck), sowie organisatorische Faktoren wie Arbeitszeitgestaltung und Aufgabenvielfalt.

Methodisch kombiniert eine Arbeitslastanalyse Beobachtungen, Messungen und Befragungen. Instrumente zur physischen Belastung umfassen ergonomische Bewertungsverfahren wie RULA, REBA oder OWAS. Zur Beurteilung der kognitiven Belastung werden Fragebögen und Skalen wie NASA-TLX oder ähnliche Instrumente eingesetzt. Ergänzend können Zeit- und Bewegungsstudien, physiologische Indikatoren (Herzfrequenz, EMG) sowie Arbeitsplatzbeobachtungen genutzt werden. Der vollständige Prozess orientiert sich meist an internationalen Normen und Leitlinien, etwa dem Bezug zu ISO 10075, der den mentalen Arbeitsaufwand beschreibt.

Anwendungsfelder liegen in der Produktion, dem Gesundheitswesen, der Logistik und im Dienstleistungsbereich. Ergebnisse dienen der Gestaltung von Arbeitsabläufen, der Anpassung von Arbeitsmitteln, dem Einsatz von Arbeitszeitmodellen, Personaleinsatzplänen und Präventionsmaßnahmen.

Zu beachten sind Limitationen wie individuelle Unterschiede, kontextspezifische Variationen und Kosten. Eine erfolgreiche Arbeitslastanalyse erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ergonomie, Arbeitsschutz, Organisation und Betriebsmedizin.